Nichts-Wahr-Nehmen

Sehen.
Die Augen geöffnet, aber nichts greift sich fest. Kein Licht, keine Schatten, keine Formen. Der Blick sucht, verliert sich, irrt umher.

Hören.
Keine Stimmen, kein Rauschen, keine Frequenz, an der sich das Ohr verankern kann. Stille, die kein Echo trägt.

Fühlen.
Keine Berührung, keine Temperatur, keine Reibung. Die Haut tastet ins Nichts, ohne Widerstand, ohne Antwort.

Riechen.
Die Luft ohne Spuren. Kein Salz, kein Metall, keine Feuchte. Atemzüge kommen, gehen, ohne zu haften.

Schmecken.
Der Mund leer. Keine Schwere auf der Zunge, keine Säure, keine Süße. Geschmack verflüchtigt sich, bevor er beginnt.

Gleichgewicht.
Kein oben, kein unten. Keine Schwerkraft, die zieht. Der Körper schwebt zwischen dem, was war, und dem, was nicht mehr spürbar ist.

Zeit.
Kein Vorher, kein Nachher. Nur der Raum, der sich dehnt, ohne Messung, ohne Grenze.

Nichts-Für-Wahr-Nehmen.